Die Angebote für Teamevents boomen. Ob Laser-Tag, Exit Game, Klettern oder Bootstouren – wenn das Team nicht motiviert erscheint, darf HR ein nettes Event organisieren, ein paar Kisten Bier drauf packen und danach klappt’s bestimmt wieder mit der Motivation.
Oder?
Oder nicht?
Wenn dann selbst Obst, Hafermilch und Kicker versagen, könnte es an Kommunikationsschwierigkeiten, Konflikten oder auch fehlenden Strukturen und Prozessen liegen. Und die lassen sich leider weder wegfeiern noch wegkickern.
Zielgerichtetes Team Coaching passend zu den entsprechenden Teamphasen kann hier der Schlüssel sein. Das kostet natürlich mehr Geld, welches HR häufig nicht im Budget hat.
Doch was kosten ein hoher Krankenstand, mangelnde Motivation, Fluktuation und das Nachbesetzen von freien Stellen? Welche Auswirkungen hat das auf den Umsatz?
Wie funktioniert ein Team Coaching entsprechend der Teamphasen?
Das Tuckmann Phasen Modell ist das wohl bekannteste Modell (Forming - Storming - Norming - Performing) und Google liefert viele Treffer.
Ich selber arbeite gerne mit den Phasen, die Susanne Bender in ihrem Buch “Teamentwicklung - Der effektive Weg zum “Wir”” aufzeigt. Sie legt den Fokus sehr stark auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Art und Weise, wie innerhalb des Teams kommuniziert und gearbeitet wird.
Zugehörigkeitsphase: In dieser Phase wird der Grundstein für eine reibungslose, zielgerichtete und produktive Zusammenarbeit gelegt. Die Kommunikationsregeln werden etabliert, die Aufgaben verteilt, die Mission und das Ziel des Teams gefunden und das Commitment jedes Einzelnen abgefragt bzw. eingefordert. Alles was hier nicht explizit geklärt wird, kann später zur Arbeitsbehinderung führen.
Verantwortungsphase: In dieser Phase werden Entscheidungen getroffen aber auch Macht verteilt. Das Team wird aktiv, daher kann es auch zu Konflikten kommen. Wurde in der Zugehörigkeitsphase vergessen, den Umgang miteinander zu klären, droht hier durch Konfliktvermeidung oder auch -austragung eine erste Krise.
Offenheitsphase: Sind die Verantwortungen und Machtverhältnisse geklärt, geht es in der produktiven Offenheitsphase darum, schwierige Themen anzusprechen. Ironie und Sarkasmus, Schweigen und Ignorieren führen zu einem Produktivitätsverlust. Auch kann in der Phase Mobbing entstehen, wenn nicht offen sondern eher hinterm Rücken kommuniziert wird.
Terminierungsphase: Entweder ist das Projekt irgendwann abgeschlossen und das Team löst sich auf, oder einzelne Mitglieder wechseln innerhalb des Unternehmens oder sogar aus dem Unternehmen heraus - es geht darum, diese Veränderungen bewusst zu machen und einen würdigen aber auch organisierten Rahmen und ordentliche Übergänge zu schaffen.
Als Coach kann ich schnell erkennen, in welcher Phase sich ein Team befindet und an welchen Punkten Nachholbedarf ist. Gemeinsam mit dem Team arbeite ich an der Verbesserung der Kommunikation, dem Einführen von Feedbackrunden oder auch an fehlenden Prozessen und Strukturen. Auch begleite ich sie bei der Implementierung des Neuen, damit sich langfristige Veränderungen einstellen können und sie einen Ansprechpartner für Rückfragen haben.
Wertschätzende Kommunikation will geübt und die Erfahrungen damit reflektiert werden. In Konflikten braucht es einen Mediator. Neue Prozesse und Strukturen müssen gelebt werden.
Veränderung braucht einen Rahmen, Regeln und vor allen Dingen: Zeit.
Die Hubschraubertaktik – Coach kommt, wirbelt Staub auf, fliegt wieder weg - empfehle ich daher nicht.
Wie steht es nun mit der Investition in ein Team Coaching?
Zufriedene Mitarbeiter bleiben. Sind seltener krank. Arbeiten produktiver. Sind motivierter. Das wirkt sich auf den Umsatz aus. Und sie empfehlen das Unternehmen sogar noch als Arbeitgeber.
Müsli, Kicker und Events zahlen dennoch auf die Mitarbeiterzufriedenheit ein und sind aus der heutigen Arbeitswelt kaum wegzudenken - aber sie lösen leider nicht alle Probleme.
Interesse an einer Beratung?
Team Coaching biete ich auch außerhalb von Berlin an.